Wir freuen uns, Euch ein neues Jury-Mitglied vorstellen zu dürfen: Isabella Hermann ist promovierte Politikwissenschaftlerin und hat es sich als Speakerin und Analystin zur Aufgabe gemacht, das Genre der Science Fiction in Hinblick auf Spiegelungen neuer Technologien, sozialpolitischer Wertesysteme und globaler Politik in der realen Welt zu untersuchen. Darüber hinaus macht sie sich bei der Stiftung Zukunft Berlin stark und ergänzt so wunderbar unsere Jury für den Literaturwettbewerb.
Wer ich bin:
Ich bin Politikwissenschaftlerin und arbeite als Speakerin und Analystin zum Thema Science-Fiction. Das Genre ist so spannend, weil es einerseits Treiber von technischen Entwicklungen ist, andererseits der dystopische Kritiker von ungehemmtem Fortschritt, und drittens auch alternative Gesellschaftsformen und Zukunftsvisionen ermöglicht. Zu schauen, wie diese Punkte mit unserer Gegenwart zusammenhängen, ist faszinierend.
Warum der Wettbewerb für mich wichtig ist:
Die Erderwärmung ist bereits Teil unserer Lebenswirklichkeit. Wir müssen weiter Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel zu begrenzen und die Auswirkungen abzumildern, aber ganz abwenden können wir ihn nicht mehr. Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu bieten, um ihre Ängste, Sorgen und Hoffnung auszudrücken, und im besten Fall zum Handeln zu motivieren, ist ein wichtiger Schritt, um die nächste Generation zu stärken.
An dieser Schraube würde ich gern drehen, um der Klimakrise entgegenzuwirken:
Die Klimakrise hängt eng mit unserem Lebenswandel zusammen: Wir brauchen einfach immer mehr von allem, systemisch und individuell. Aber ab einem bestimmten Level macht „immer mehr“ nicht glücklicher oder zufriedener. Wenn wir uns mehr um Beziehungen als um Konsum und Wirtschaftswachstum kümmern würden, wäre unser Leben viel reicher – und der Klimakrise quasi automatisch entgegengewirkt,
Was ich in der Klimapolitik am meisten vermisse:
Dass es immer um eine Verzichtsdebatte geht und die Menschen Angst haben, etwas zu verlieren. Es wird aber selten thematisiert, dass wir etwas zu gewinnen haben. Dabei muss Klimapolitik auch gerecht gestaltet werden. Es ist grotesk, dass die reichsten 50 Milliardäre in 90 Minuten mehr CO2 ausstoßen als der weltweite Durchschnitt im ganzen Leben, wie es eine Studie von Oxfam kürzlich vorgerechnet hat.
Welches Buch mich zuletzt tief beeindruckt hat:
Parts per Million von Theresa Hannig
Warum Kunst wichtig ist im Kampf gegen den Klimawandel:
Kunst kann einerseits für das Thema sensibilisieren und zum Handeln motivieren. Kunst, also in diesem Fall Literatur, kann aber auch helfen, Gefühle wie Wut, Verzweiflung oder Angst zu verarbeiten. Wenn wir uns in den Geschichten wiederfinden, dann wissen wir, dass wir nicht allein sind.